Gedichte von Jessica - Gedichte die das Leben schrieb

Direkt zum Seiteninhalt

Hauptmenü:

Gedichte von Jessica

Jessica Steger


Eine unsichtbare Silhouette

Sie verfolgt mich. Mich, die ich eigentlich nicht bin.
Sie spielt mit einer Eisenbahn.
Findet das Spiel lustig und lässt die kleine Eisenbahn immer schneller werden.
Doch dadurch verliert sie die Kontrolle.
Die Eisenbahn rast.
Und ich muss zusammen mit der Silhouette zusehen, wie sie auf eine Mauer zusteuert.
Nichts kann sie aufhalten.
Die Silhouette lacht.
Denn sie hat mich in diese Eisenbahn gesetzt.
Und wir wissen beide, dass sie keine Bremse mehr hat.

Meine Worte bringen mich so weit, wie sie sich richtig ausdrücken können.
Meine Füße tragen mich so weit, bis sie dem Gewicht nicht mehr standhalten können.
Mein Verstand bringt mich so weit, wie meine Gefühle es aushalten.
Meine Augen lassen mich so viel sehen,  wie ich ertragen kann.
Mein Herz wird so lange schlagen, bis es meine Seele herausreißt.


Flüstern.

Von allen Seiten höre ich es.
Es flüstert.
Geräusche.
Reale Geräusche gehen unter.
Werden irreal.
Die Welt ist irreal.
Ich greife nach etwas Unsichtbarem.
Strecke meine Hand aus und versuche es zu erreichen.
Doch sobald ich es fassen kann, zerfällt es zu nie dagewesenem Staub.

Der Schrei sprengt die Stille der Nacht.

Der Atem hält an.
Er erstickt förmlich.
Das Monster des Schreckens kam wieder, fesselte meinen Körper, beherrschte meine Gedanken, steuerte mein Handeln.
Ich bin du?
Du bist ich? Wir sind etwas und wir sind niemand. Existenzen vielleicht.
Gescheiterte Versuche des Ich-Aufbaus.
Fehlentwicklung.
Korrekturversuche. Vergeblich.
Wir sind ein System.
Müssen zusammenarbeiten.
Gegenseitige Akzeptanz aufbringen.
Liebe nach uns selbst. Wir sind nicht allein.
Nur unser Körper ist es.
Die Stille erschlägt mich. Sie ist so laut.
Die Stille legt sich um meinen ganzen Körper, um mein Herz. Und sie schreit.
Sie schreit mich an.
Meine Tränen können sie nicht fortspülen. Erinnerungen sind wie das Meer, das millionen Wellen schlägt.
Und ich kann nicht mehr über Wasser bleiben.
Die Stille holt mich ein.
Ihre Anwesenheit macht mich verrückt. Ich kann nicht um mich schlagen, denn sie füllt mich aus.
Die Stille erdrückt mich. Sie ist so laut... 

Verloren im Dunkel der Nacht.

Kein Stern mehr, der deine Seele berührt.
Kein Schleier, an dem du dich festhalten kannst.
Deine Seele liegt da.
Nackt.
Hilflos.
Zerbrechlich.
Niemand findet zu ihr. Sie bleibt allein  in der Finsternis.
Sie weint.
Sie weint Diamanten.
Aber im Dunkel der Nacht sind sie wertlos.

Sie kommen. Sie kommen.

Sie kommen.
Die Gedanken, die dein Herz zerreißen. Dein Gehirn zermartern.
Die Gedanken, die deine Seele zersplittern, bis sie in tausend Scherben am Boden liegt.
Sie kommen. Zuerst flüsternd, dann schreiend.
Sie schreien, bis dein Kopf vor Verzweiflung platzt. Bis du verrückt wirst.
Sie fließen in deine Blutbahnen, verteilen sich in deinem Körper und machen ihn kaputt
Du kannst ihnen nicht entkommen.
Sie sind dein Schatten. Deine dunkle Seite.
Du bist es, die ihnen nachgibt. Und sie lachen dich aus.
Immer wirst du von deiner Erlösung weggezerrt.
Sie geben nicht auf.
Sie schreien dich wieder an.
Schreien.
Schreien. Schreien.
Sie geben niemals auf.
Sie verpassen dir eine Gänsehaut, die schmerzt.  Sie zerreißen dich von innen.
Der Blick eines kleinen Mädchens.
So voller Angst.
Voller Verzweiflung  Voller Sehnsucht.
Der Blick eines kleinen Mädchens in den klaren Sternenhimmel.
Mitten in der Nacht, damit niemand ihre Tränen sieht
Der Blick eines kleinen Mädchens.
Ihre glasigen Augen versuchen hilflos zu schreien.
Doch die stummen Schreie   kann niemand hören.
Der Blick eines kleinen Mädchens verschwindet mit der Dunkelheit.
Doch er kommt wieder.
Und jedes Mal raubt er dem kleinen Mädchen  ein Stück ihrer traurigen Seele.
Der Blick eines kleinen Mädchens. Wird ihn jemand verstehen, bevor sich ihre Augen schließen?
Der Vorhang ist geschlossen.
Die Neugier will nichts anderes wissen, als was sich dahinter verbirgt.
Doch man sieht nichts durch ihn hindurch.
Man denkt.
Man will es wissen.
Der Vorhang öffnet sich.
Und das, was man sieht, lässt einen verstummen.
Man hat nicht damit gerechnet.
Man schaut nochmal und nochmal hin in der Hoffnung, das Bild vor den Augen würde sich ändern.
Doch das wird es nicht.
Denn hinter dem Vorhang verbirgt sich nichts anderes als die Wahrheit.
Und man wünscht sich, der Vorhang hätte sich nie geöffnet.

Wenn man an einem Punkt angekommen ist,
an dem man nicht mehr weiter weiß,
kommt die ganze Verzweiflung  die man immer zu verdrängen versuchte,
auf einmal hoch
Wie eine riesige Welle springt sie dir ins Gesicht und überflutet dein Herz  und deinen Verstand.
Man versucht zu schwimmen,
gegen den Strom anzukämpfen.
Aber sie ist stärker als du.
Man geht unter.
Vielleicht kommt mir jemand zu Hilfe?
Sonst ertrinke ich.

© Jessica Steger





 
Gesamt:0534072
Heute:0017
Gestern:0445
Meiste:0967
Online:0008
mobiler Fotograf in Bamberg
Aktualisiert am 06.02.2016
Top AutoBacklink
pcwagneronline.de
gedichte-die-das-leben-schrieb.de nimmt am Strusch.NET AWARD 2015 teil!
Free-Award
Ecards zum versenden
Kostenlose Backlinks bei http://www.colognebox.de/backlink
Zurück zum Seiteninhalt | Zurück zum Hauptmenü